In 3 Schritten zu Ihrer Berufung

Viele Menschen sehnen sich nach, ihrer Berufung zu leben: Arbeiten, wie es ihnen entspricht. Sich ausdrücken in dem, was sie tun. Sinn erleben. Begeisterung spüren. Kurz: Lebendig sein. Wie dahin gelangen, wenn die Anforderungen des Berufs- und Privatlebens so vielfältig sind und immer mehr werden? Wenn alles immer schneller geht?

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Ein Bild liegt auf der Strasse und wird gemalt

Kein Wunder, wenn wir uns wie im Hamsterrad, müde und freudlos fühlen. Wie finden wir vom Gefühl der Getriebenheit zu mehr Gelassenheit? Wie lösen sich Blockaden und lassen uns frisch und voller Energie sein? Ich möchte Ihnen drei Schritte vorstellen, die sich für mich selbst und für Menschen, die zu mir ins Coaching kommen, bewährt haben.

 

1. “Ich bin mir wichtig”

Nichts wird sich verändern, wenn wir uns nicht zugestehen, auf uns und unsere Bedürfnisse zu achten. Das bedarf einer bewussten Entscheidung, sich selbst wertzuschätzen und für sich Sorge zu tragen. Das hat nichts mit Selbstverliebtheit und egozentrischem Verhalten zu tun. Stellen Sie sich die Frage: “Was tut mir gut? Was gibt mir Energie? In welcher Atmosphäre fühle ich mich wohl?”

Ich selbst brauche beispielsweise ganz grundlegend Zeit für mich selbst: Wo ich alleine bin, still sein kann, Gedichte lesen, oder auch einen Spaziergang im Wald mache. Und genauso brauche ich Begegnungen mit anderen Menschen: Zuhören, echte Gespräche, miteinander lachen. Es ist wichtig für mich, immer wieder zu spüren und abzuwägen, was gerade passend ist.

Sie können sich dann fragen: Was kann ich jetzt bereits tun, heute oder spätestens morgen früh, um mir und meinen Bedürfnissen Raum zu geben? Sie müssen nicht gleich Ihr ganzes Leben umkrempeln, besser ist ein erster kleiner Schritt. Nehmen Sie Termine mit sich selbst ernst. Auch damit signalisieren Sie sich: “Du bist mir wichtig.”

 

2. Achtsamkeit

Die Frage “Was tut mir gut?” setzt voraus, dass wir unsere Wahrnehmung schulen.

Welche Auswirkungen hat welches Verhalten? Wie nehme ich das wahr? Zum Beispiel durch körperliche Reaktionen: Wenn ich beim Arbeiten vor dem Computerbildschirm Signale der Müdigkeit missachte, spüre ich Kopf- und Nackenschmerzen. Und plötzlich ist da eine bleierne Müdigkeit. Achtsamkeit hat zwei grundlegende Aspekte: Beobachten zu lernen, was gerade in uns vorgeht. Dabei ist es hilfreich, bei körperlichen Empfindungen zu beginnen. Dann können wir weitergehen: Welche Gefühle sind damit verbunden? Ist dieses Ziehen im Magen womöglich Angst? Hmmh, nein, da ist eher eine neugierige Vorfreude, aber auch mit etwas Unbehagen gemischt. Etwas von Unwissen, was auf mich zukommt.

Der zweite Aspekt, den ich äußerst wichtig finde, betrifft die Qualität, mit der wir mit uns in Beziehung sind. Bloßes Beobachten kann sehr distanziert sein, sich sogar kalt anfühlen. Wir können lernen, uns freundschaftlich zu begegnen. Überlegen Sie: Was sind für Sie Eigenschaften eines Freundes? Was macht eine freundschaftliche Begegnung aus? Dass er oder sie einfach für Sie da ist, wenn Sie etwas auf dem Herzen haben? Nicht bewertet? Nicht versucht, Ihr Thema zu lösen? Sie nicht ungefragt mit Ratschlägen überhäuft? Offen, präsent und interessiert ist? Wir fühlen uns dann gesehen und wahrgenommen. Es fällt uns so viel schwerer, uns selbst eine gute Freundin zu sein als jemand anderem!

Eine kleine Übung: Üben Sie einen achtsamen Umgang mit sich selbst zunächst in Situationen, die nicht besonders herausfordernd sind.

Nehmen Sie sich vor, einmal täglich kurz in sich hineinzuhören. “Was nehme ich wahr?”, “Wie geht es mir gerade?”, “Was ist in diesem Augenblick meine Realität?” Versuchen Sie das, was Sie wahrnehmen zu benennen: “Ah, Herzklopfen, nein, eher ein leises Pochen in der Brust”, “Freude” … Und schauen Sie, ob es möglich ist, sich selbst dabei mit einer neugierigen Offenheit zu begegnen.

 

3. Miteinander statt Alleingang

Kennen Sie das Gefühl: “Ich muss es alleine schaffen!” Um Hilfe zu bitten, erscheint dann wie ein Versagen. Wir wollen nicht auf andere angewiesen sein, Sie nicht belasten, und es wurde uns gesagt, dass nur das zählt, was wir aus eigenen Stücken erreicht haben (schon in der Schule werden wir dafür belohnt). Ich glaube aber, dass das nur ein Glaubenssatz ist: Eine Annahme, eine Überzeugung, eine Geschichte, die wir uns erzählen. Wir können auch eine andere wählen. Und ich glaube auch, dass die Zeit der einsamen Helden vorbei ist. Wir können unseren Weg gar nicht alleine gehen. Wir dürfen uns gegenseitig unterstützen, ja es bereitet uns große Freude, das zu tun.

Vielleicht hat eine Freundin eine Fähigkeit, die Sie selbst noch entwickeln wollen. Oder aber da gibt es einen Workshop, bei dem Sie ein Thema vertiefen könnten. Es gibt heute zahlreiche Möglichkeiten, um sich zu vernetzen und auszutauschen. Die Qualität, die wir im Umgang mit uns selbst pflegen – das Zuhören, die Achtsamkeit -, das können wir auch in den Beziehungen mit anderen einsetzen und weiterüben.

 

Fragen Sie sich:

1. Wobei kann ich Unterstützung gebrauchen?

2. Wie, wo, von wem kann ich Unterstützung erhalten?

3. Und stellen Sie sich auch die Frage: “Was kann ich selbst geben?, Wen will ich womit unterstützen?”


Die eigene Berufung, das ist nicht etwas, das vorgefertigt irgendwo auf uns wartet, wie ein Päckchen am Wegrand. Ich spreche daher auch gerne von “Berufung gestalten”. Der Akt der Gestaltung ist schöpferisch, wir locken unser kreatives Potenzial hervor, es darf spielerisch sein und experimentierend. Das führt vom bloßen Existieren und Strampeln im Hamsterrad zu einem Leben, das in Regenbogenfarben schillert. In all den Nuancen, die Lebendigkeit ausmacht.

Wenn ich Ihnen zum Schluss noch etwas mitgeben darf:

Einfach anfangen!

Mit dem, was Sie jetzt sind, was Sie können und was Sie haben. Sie müssen nicht die nächsten drei Jahre vorausplanen. Sie sind jetzt bereits gut genug.

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