Alfred Vogel und die heilende Wirkung der Natur

Seine Philosophie und Liebe zur Naturheilkunde lebte der Heilpraktiker A. Vogel nicht nur persönlich aus. Er machte die Pflanzenheilkunde bekannt und entwickelte sie weiter.Seit Beginn der 20er Jahre bemühte sich A. Vogel darum, Menschen den Zugang zu qualitativ hochwertigen Naturheilmedikamenten zu vereinfachen und rückte das schlechte Image der Pflanzenheilkunde, ganz besonders in der Schweiz, ins rechte Licht.

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Das Bild zeigt die Pflanze Roter Sonnenhut, Liebelingspflanze von Alfred Vogel.

„Alles was der menschliche Körper für seine Gesundheit und für sein Wohlbefinden benötigt, findet er in der Natur.“ A. Vogel (1902 - 1996)

 

Alfred Vogel: Sein Werdegang

Aus dem kleinen Bub, der neugierig Wiesen und Wälder erkundete und Pflanzen sammelte, entwickelte sich mit der Zeit ein Vorreiter der Pflanzenheilkunde.

Für Sie haben wir das Leben des Naturheilkunde-Pioniers A. Vogel zusammengefasst und stellen seine Bedeutung für die Pflanzenheilkunde genauer vor.

 

Eine Leidenschaft gedeiht: Prägung in der Kindheit und Reisen in fremde Länder

 

Geprägt durch sein Elternhaus, kam A. Vogel mit der Kräuterkunde bereits als Kind ausführlich in Berührung. Insbesondere sein Vater ermunterte ihn dazu, nicht nur die Pflanze genauer anzuschauen, sondern auch ihre heilende Wirkung zu entdecken.

So erkundete der junge A. Vogel die Vielfalt der Natur, lernte wie giftige Pflanzen von heilenden Pflanzen unterschieden werden, sammelte heimische Kräuter, Blätter, Blüten und Wurzeln und lernte deren Eigenschaften genau kennen.

Um wichtige Erfahrungen und Eindrücke für die Pflanzenheilkunde zu sammeln, bereiste er sämtliche Erdteile. Auf seinen Reisen (vor allem in den 50er Jahren) lernte A. Vogel fremde Kulturen und Stämme kennen, die eine enge Verbindung zur Natur hatten. Er machte sich mit Steppen- und Urwaldvölkern und amerikanischen Indianerstämmen bekannt, durch die er viele ihm noch unbekannte Pflanzen und Kräuter kennenlernte.

Die wohl bedeutendste Reise für A. Vogel war die zu den Oglala Lakota Indianern (Nordamerika). Dort lernte er die heilende Echinacea-Pflanze (besser bekannt als Roter Sonnenhut, lateinisch Echinacea purpurea) kennen, welche später für sein Pharmaunternehmen zum Markenzeichen wurde. Überzeugt von der heilenden Wirkung, welche die Pflanze auf den Menschen hat, brachte er sie nach Europa und machte sie bekannt.

 

Von der Passion zur Berufung: A. Vogel eröffnet Reformhaus und veröffentlicht Zeitschrift

 

Im Jahr 1923 eröffnete A. Vogel mit 21 Jahren ein Reformhaus in Basel. Er begann damit, natürliche Präparate selbst herzustellen und zu verkaufen.

Ausserdem lag ihm am Herzen, seiner Kundschaft wissenswerte Ratschläge in puncto gesunder Ernährung zu geben und hielt Vorträge über die Heilkraft der Pflanzen.

Sieben Jahre nach Eröffnung seines Reformhauses heiratete er die Volksschullehrerin Sophie Sommer, mit der er zwei Töchter bekam.

Ab März 1929 veröffentlichte er die monatliche Zeitschrift „Das neue Leben“, aus der später die heute noch erscheinenden „A. Vogel Gesundheits-Nachrichten“ wurden, in der er ausführlich über seine Heilpraktiken schreiben und sie publik machen konnte.

Da die Pflanzenheilkunde noch Mitte des 20. Jahrhunderts eher verhalten angewandt wurde und die breiten Bevölkerungsschichten damit noch wenig vertraut waren, musste A. Vogel zunächst um Anerkennung kämpfen. Es gelang ihm, zunächst in der Schweiz und später international, die Pflanzenheilkunde bekannter zu machen.

In den 30er Jahren zog A. Vogel von Basel ins appenzellische Teufen. Durch seine Arbeit als Naturarzt und Naturforscher kam er zu der bedeutsamen Erkenntnis, dass frische Pflanzen eine wesentlich bessere Wirkung zeigten als dieselben Pflanzen in getrockneter Form.

Frische Pflanzen zu verwenden, war eher ungewöhnlich zu seiner Zeit. Oft wurden die Pflanzen in getrockneter Form angewendet. A. Vogels Erkenntnis wurde jedoch sehr bedeutsam für seine Arbeit als Naturarzt. Er nutzte sie für seine Heilpflanzenforschungen und entwickelte schonende Herstellungsverfahren weiter.

 

Seine Arbeit erntet Früchte: A. Vogel schreibt Bestseller und gründet Pharmaunternehmen

 

Sein Versuch, viele Menschen mit der Naturheilkunde in Berührung zu bringen, glückte A. Vogel. Neben seiner Zeitschrift veröffentlichte er schliesslich ein Buch mit dem Titel „Der kleine Doktor.“ Dieses etablierte sich zum Klassiker der Naturheilkunde.

In seinem Buch schrieb A. Vogel über spezifische Krankheiten von Augenentzündung bis Zuckerkrankheit und erklärte, mit welchen natürlichen Mitteln sich diese behandeln lassen. Ausserdem stellte er in seinem Buch verschiedenste Pflanzen vor, schrieb seine Ernährungsratschläge nieder und beantwortete allgemeine Fragen zur Naturheilkunde.

A. Vogels Standardwerk wurde in zwölf Sprachen übersetzt und bis heute etwa 2 Millionen Mal verkauft. Nicht zuletzt dank seinem Erfolgsbuch, wurde er weit über Europa hinaus als Pionier der Naturheilkunde bekannt.

1963, mit 61 Jahren, gründete A. Vogel das Pharmaunternehmen „Bioforce AG“ in Roggwil (Kanton Thurgau), welches bis heute existiert und Naturheilprodukte nach A. Vogel produziert und vertreibt.

 

Erfolg zahlt sich aus: A. Vogel wird ausgezeichnet und geehrt

 

A. Vogel hat die Naturheilkunde mitbegründet und den Menschen ermöglicht, schnell und unkompliziert natürliche Heilmittel bei Krankheiten und Beschwerden zu verwenden. Nicht ohne Grund ist er ein Ehrenmitglied der Schweizerischen Ärztegesellschaft für Erfahrungsmedizin (SAGEM) und Gewinner der Priessnitz-Medaille der Deutschen Heilpraktikerschaft.

A. Vogel verstarb 1996 im Alter von 94 Jahren in Feusisberg.

Alfred Vogels Lebensphilosophie

Eine Kombination aus gesunder Ernährung, gesunder Lebensweise und einer Behandlung mit natürlichen Heilmitteln stand für A. Vogel im Fokus seiner Lehre und Lebensphilosophie. Worauf es ihm dabei besonders ankam, haben wir für Sie zusammengefasst.

 

Ernährung und Lebensstil als wichtige Bausteine für die Gesundheit

 

„Du bist was du isst“, sagte A. Vogel einst. Denn er war überzeugt, dass die meisten Krankheiten durch eine falsche Ernährung und Lebenseinstellung entstehen.

Der begeisterte Naturmensch war der Meinung, dass die Gesundheit des Menschen zu einem grossen Teil von einer ausgeglichenen und richtigen Ernährung abhängt. Frisches Obst und Gemüse, eine vegetarische, naturbelassende und basenüberschüssige Kost mit hohem Rohkostanteil, soll den menschlichen Organismus nach A. Vogel besonders dabei unterstützen, seine Gesundheit zu erhalten.

Abgesehen von der bedachten Ernährung hatte für A. Vogel auch die richtige Einstellung zur Natur eine grosse Bedeutung.

 

Ganzheitlicher Ansatz und Eigenverantwortung

 

A. Vogel war ausserdem davon überzeugt, dass es wichtig ist, auf Körpersignale zu achten. Er betrachtete den Körper als Ganzheit und fokussierte sich bei der Behandlung einer Erkrankung nicht nur auf ein bestimmtes Organ, sondern auf die Krankheitsursache.

Mit einer natürlich-ganzheitlichen Medizin lässt sich laut A. Vogel nicht nur das Symptom bekämpfen, welches die Beschwerden auslöst, sondern es kann auch der Ursache genauer auf den Grund gegangen werden. Gesundheit und Krankheit hängen stark von der Lebenseinstellung, den Lebensumständen und der Lebensführung zusammen, davon war er überzeugt.

Das bedeutet, der Mensch selbst trägt in erster Linie die Verantwortung für seinen gesundheitlichen Zustand. Ein Arzt oder Therapeut hingegen ist lediglich ein hilfreicher Wegbegleiter, der seinen Patienten unterstützt, so gut das möglich ist, aber nie allein die Richtung vorgeben kann.

 

Mit der Natur friedlich und im Einklang leben

 

Ungleichgewichte und Disharmonie hingegen zählt A. Vogel zu den Faktoren, die den Menschen erkranken lassen. Die Gleichgewichte in der Natur sollten als Vorbild dienen, um den Ausgleich zwischen Entspannung und Anspannung oder zwischen geistiger und körperlicher Arbeit zu gewährleisten.  

Ein tieferes Verständnis für die Natur und ein sorgsamer Umgang mit ihren Ressourcen war A. Vogel besonders wichtig: „Denn das Gesetz der Natur gebietet Leben zu erhalten.“

Die innere Haltung, welche besagt, das Leben und alle Geschöpfe in der Natur zu achten, war für A. Vogel ein wichtiger Leitgedanke. Nur so ist der Mensch in der Lage, ein glückliches und harmonisches Leben zu führen.

A. Vogel sprach sich auch explizit gegen Tierversuche aus: „Wenn wir der Gewalt, sei es am Menschen, an der Umwelt oder am Tier, etwas entgegensetzen wollen, dann müssen wir das Leben als etwas Heiliges achten lernen.“

Und nicht zuletzt ist es die Kraft der Liebe, von der der Naturheilkunde-Pionier zutiefst überzeugt war und der er die wohl grösste Bedeutung zuschrieb. Deshalb auch sein Aufruf: „Lasse Dich bei all Deinem Streben von Liebe leiten. Sie ist die grösste Kraft im Universum.“

Pflanzen als Heilmittel

Viel von dem, was wir heute über die Pflanzenheilkunde wissen, war zu A. Vogels Zeit noch wenig bekannt. Es waren seine unermüdlichen Bestrebungen, welche die Pflanzenheilkunde einen grossen Schritt weiterbrachten. Er untersuchte Inhaltsstoffe und Wirkungsweisen einzelner Pflanzen und begann, aus frisch geernteten Pflanzen Naturheilmittel herzustellen, die er auch zu vertreiben begann.

Damit schaffte er den Menschen eine Alternative, nicht nur Zugang zu Wirkstoffen zu haben, welche isoliert und auf synthetischen Weg in pharmazeutischen Industrien hergestellt wurden.  

Durch A. Vogels Bemühungen, die Pflanzenheilkunde publik zu machen und zu erforschen, wurde diese immer mehr zum Gegenstand der Wissenschaft. Es wurden zunehmend Forschungen an einzelnen Pflanzen betrieben und Wirkungen wissenschaftlich belegt. So entdeckte man beispielsweise in den 90er Jahren die Sesquiterpenlaktone als Hauptwirkstoffe in der Bergarnika (Arnica montana), welche für die entzündungshemmende Wirkung verantwortlich sind.

 

Die Ganzheit der Pflanzen

 

Für A. Vogel stellte die Natur ein Ganzes dar, von dem auch der Mensch ein Teil ist. „Jede einzelne Pflanze“,schrieb A. Vogel einmal,„ist eine fertige Zusammenfassung verschiedener Stoffe, die als Ganzes eine besondere heilwirkende Fähigkeit besitzen mag“.

Es geht also nicht darum, einzelne Wirkstoffe aus einer Pflanze zu isolieren. Die Isolation und Untersuchung einzelner Wirkstoffe zeigt immer nur einen Teil der Gesamtwirkung, denn alle anderen vorhandenen – und seien sie scheinbar noch so unwichtig – beeinflussen die Art, die Dauer und sogar den Zeitpunkt der Heilwirkung.

 

Frische Pflanzen statt getrocknete Extrakte

 

Bereits im jungen Alter kam A. Vogel zu der Auffassung, dass Extrakte aus frisch geernteten Pflanzen „breiter und tiefer” wirken, als Extrakte aus getrockneten Pflanzen.

Dabei stützte er sich vor allem auf Beobachtungen an Patienten und auf seine eigenen Erfahrungen. Harntreibende Pflanzen oder Kräuter, die den Appetit anregen, testete er bereits als Kind aus. Sein Fazit: In frischer Form bleiben die vitalen Stoffe viel besser erhalten, womit sich eine umso bessere und nachhaltigere Wirkung erzielen lässt.

Belegt werden konnte diese Annahme etwas später: Durch die Trocknung einer Pflanze gehen wichtige sekundäre Pflanzenstoffe verloren. Flüchtige Inhaltsstoffe wie ätherische Öle, Terpene (z.B. in Pfefferminze und Thymian), bestimmte Glykoside (z.B. in Meerrettich, Senf, Kresse) oder die flüchtigen Anteile von Harzen, bleiben bei frischen Pflanzen hingegen besser erhalten.

 

Biologischer Anbau

 

Stark an Wert verlieren Pflanzen ausserdem, wenn sie nicht auf frischem Boden wachsen und gedeihen können, also wenn der Boden (beispielsweise von Pestiziden) belastet ist. Ein kontrolliert biologischer Anbau ohne Pestizide und Herbizide ist deshalb bis heute eine der Grundlagen des Heilpflanzen-Anbaus von A. Vogel.  

Heilpflanzen im Portrait

Eine Fülle von Pflanzen besitzt heilende Kräfte, seien es unscheinbare (Un-)Kräuter im Garten oder Exoten aus Fernost. Für Sie haben wir fünf Pflanzen ausgewählt und stellen nachfolgend deren Heilwirkungen vor.

 

1.) Roter Sonnenhut

 

Der Rote Sonnenhut war A. Vogels Lieblingspflanze. Stark beeindruckt von ihrer heilenden Wirkung, brachte er die hübsche, rotblühende Echinacea purpurea, wie die Pflanze auf Lateinisch heisst, aus Nordamerika mit nach Europa.

Während der Rote Sonnenhut für die Indianer als Wundermittel gegen Schlangenbisse, Insektenstiche und eitrige Erkrankungen galt, nahm A. Vogel die Pflanze noch genauer unter die Lupe.

Die Pflanze ist heute vor allem durch ihre stark entzündungshemmende und immunstimulierende Wirkung bekannt. Dafür sind unter anderem die in der Pflanze enthaltenen Substanzen Alkamide verantwortlich, welche die körpereigene Abwehr unterstützen. So wird sie häufig zur Behandlung oder Vorbeugung von grippalen Infekten und Erkältungen angewendet.

Dank der keim- und entzündungshemmenden Wirkung, wird das Wundermittel der Indianer auch heute in Europa vermehrt zur Wundheilung eingesetzt. Die Pflanze kann als Tee zubereitet oder als Tinktur, Essenz oder Tabletten eingenommen werden.

Nicht nur in der Naturheilkunde ist der Rote Sonnenhut ein viel eingesetztes Heilmittel, sondern auch in der Schulmedizin gewinnt die Pflanze immer mehr Anerkennung.

 

2.) Grosse Klette

 

Die Grosse Klette (Arctium lappa) hat ihren Namen nicht von ungefähr. Es handelt sich dabei nämlich um die Pflanze, die sich nach einem Spaziergang in der Natur gerne mal an unsere Kleidung festhängt. So unbeliebt sie sich dadurch vielleicht gemacht hat, so bemerkenswert sind allerdings ihre wertvollen Eigenschaften für die Pflanzenheilkunde.

Die Wurzeln der Pflanze wirken blutreinigend, antibiotisch, pilz- sowie entzündungshemmend. Kein Wunder wird die Pflanze häufig bei Akne eingesetzt. Auch Furunkel, Geschwüre, Eiterungen, Ausschläge oder Wunden können mit der Grossen Klette behandelt werden.

Ausserdem regt die Pflanze unsere Nieren- und Hautausscheidungen an, was hilft, Giftstoffe oder Steine (Gallen- oder Nierensteine) aus dem Körper auszuscheiden.


Tipp: Die Grosse Klette kann mit aufgekochtem Wasser als Tee zubereitet werden. Roh und ungekocht sind die Blätter der Pflanze für den Menschen allerdings unverträglich. Die Pflanze kann auch äusserlich angewendet werden, dazu eignen sich insbesondere Umschläge bei Hautentzündungen.


 

3.) Sauerampfer

 

Der Sauerampfer (Rumex acetosa) ist ein Kraut, dass häufig auf feuchten Wiesen oder Waldlichtungen entdeckt wird. Doch ist die Pflanze mit ihren kleinen rötlichen Blüten nicht nur hübsch anzusehen. In der Pflanzenheilkunde wird sie vielseitig als Heilmittel angewandt und ist nicht zuletzt wegen ihres hohen Vitamin-C-Gehalts beliebt.

Sauerampfer eignet sich als Unterstützung bei Frühjahrskuren, da der Pflanze blutreinigende und entschlackende Eigenschaften zugeschrieben werden. Für reinigende Kuren eigenen sich vor allem Tee-Aufgüsse. In kleinen Mengen kann die Pflanze aber auch in Salate gemischt oder als Saft getrunken werden.

Die vor allem in den Wurzeln enthaltenen Gerb- und Bitterstoffe aktivieren die Verdauungssäfte, regen den Appetit an und machen reichhaltige Speisen bekömmlicher.


Achtung: Wegen des grossen Anteils von Oxalsäure (vor allem in den Blättern der Pflanze) sollte auf den Genuss in grösseren Mengen verzichtet werden. Vor allem Menschen mit bekannten Nierenleiden oder Rheuma-Beschwerden sowie Frauen in der Schwangerschaft sollten die Pflanze meiden.


 

4.) Ringelblume

 

Die Ringelblume (Calendula officinalis) gilt als Klassiker in der Naturheilkunde und hat sich vor allem als Heilmittel bei äusserlichen Hautbeschwerden einen guten Ruf verschafft.

Durch ihre stark wundheilende Wirkung wird sie vor allem in Salben verarbeitet, die bei schlecht heilenden Wunden, leichten Verbrennungen, Hautrissen und Hautentzündungen helfen. Auch bei Schwellungen, Blutergüssen und Verstauchungen wirkt die Pflanze abschwellend und heilend.

Auch Umschläge und Kompressen empfehlen sich zum Beispiel bei Abszessen oder aufgeschlagenen Knien.

Die Heilpflanze kann auch bei innerlichen Beschwerden in Form von Tee oder Tropfen eingenommen werden. So wird sie unter anderem bei Gallenproblemen, Periodenschmerzen, Darmstörungen oder Magenschmerzen eingesetzt.

 

5.) Löwenzahn

 

Löwenzahn (Taraxum officinale) ist wohl jedermann bekannt. Die gelben Blüten schmücken vor allem ab Frühling bis in den Spätsommer grosse Wiesen und Felder und finden nebenbei auch grosse Anwendung in der Naturheilkunde.

Aufgrund der Bitterstoffe wirkt der Löwenzahn appetitanregend, verdauungsfördernd und entschlackend. Die harntreibende Wirkung bietet eine optimale Unterstützung bei Frühjahrskuren, um Ablagerungen und Schlacken aus dem Körper zu spülen. Löwenzahn-Saft befreit zudem von schwerem, seelischem Ballast, lässt den Organismus aufatmen und wirkt belebend auf die Körperfunktionen.

Die Pflanze wird ausserdem gegen Gicht und rheumatische Beschwerden eingesetzt und kann bei Magenbeschwerden lindernd wirken.

Löwenzahn kann als Tee oder Saft zubereitet und flüssig eingenommen werden. Im Frühling und Sommer dienen die frischen Blätter zudem als eine schmackhafte Ergänzung im Salat.  

 

6.) Arnica

 

Schon der bekannte Dichter und Denker Johann W. von Goethe war ein grosser Liebhaber von Arnica (Arnica montana). An der hübsch gelb blühenden Pflanze erfreute er sich am meisten, wenn er diese in einem frisch gebrühten Tee geniessen konnte. Wann immer er Beschwerden aufgrund seiner altersbedingten Herzkrankheit „Koronarsklerose“ verspürte, nutzte Goethe die wohltuenden Kräfte der Heilpflanze Arnica.

Im 18. Jahrhundert wurde die Heilpflanze Arnica richtig bekannt. Seitdem ist die vor allem in der Homöopathie ein kaum wegzudenkender Bestandteil. In stark verdünnten Mengen wird das schnell wirkende Arzneimittel aus der Heilpflanze bei unterschiedlichen Beschwerden angewendet. Wegen der in der Pflanze enthaltenen ätherischen Öle vertrauen Homöopathen vor allem bei Verletzungen, Blutergüssen sowie bei müden, schmerzenden Beinen auf die heilenden Kräfte der Pflanze.

Die Wirkungsweise der Heilpflanze ähnelt synthetischen Arzneimitteln. Sie wird vor allem bei rheumatischen Beschwerden wie Arthrose, Arthritis und Gicht eingesetzt, denn die wertvollen Inhaltsstoffe der Arnica unterdrücken schmerzhafte Entzündungen bereits in einem frühen Stadium.

 

7.) Salbei

 

Der wohltuende Geruch von Salbei (Salvia officinalis L.) ist den meisten bekannt. Noch dazu besitzt die Pflanze heilende Wirkungen und wird in verschiedenen Kulturen auch als „Zauberpflanze“ bezeichnet. Grund dafür sind womöglich die halluzinogenen Eigenschaften des Echten Salbeis und des in Mexiko beheimateten Salvia divinorum.

Die immergrüne Pflanze aus dem Mittelmeerraum wirkt ausserdem bakterien-, entzündungs- und schweisshemmend. Salbei wird dafür genutzt, dem Körper bei hohen Temperaturen Wärme zu entziehen und verbessert dadurch die Schlafqualität und das allgemeine Wohlbefinden. Daher ist die Pflanze vor allem ein hilfreiches Mittel für Frauen in den Wechseljahren.

Auch für Mund und Rachen ist die Salbei Pflanze ein bewährtes Mittel. Bevor die Zahnbürste erfunden wurde, putzten sich viele Menschen ihre Zähne mit einem Salbeiblatt. Nicht ohne Grund: Noch heute ist Salbei ein wichtiger Bestandteil in zahlreichen Zahnpasten, da die Pflanze unangenehmes Zahnfleischbluten verhindert und Zahnbeläge entfernt. Ausserdem wird dank der Salbeiblätter das Zahnfleisch gestärkt und der Atem erfrischt.

 

8.) Afrikanische Teufelskralle

 

Der besondere Name der Teufelskralle (Harpagophytum procumbens) stammt von den mit Widerhaken versehenen Früchten dieser Pflanze. Mitten in der Wüste auf rötlichem Sand leuchten die wunderschönen rosa Blüten der Teufelskralle und geben nicht den Anschein, dass die Wurzeln der Pflanze ein bewährtes Mittel gegen Gelenkschmerzen sind.

Den Ursprung findet die Teufelskralle in Südafrika, wo sie von den Einheimischen seit jeher bei Verdauungsbeschwerden, Blutkrankheiten, Fieber, Schmerzen (z.B. bei der Niederkunft), Hautverletzungen, Geschwüren und Furunkeln eingesetzt wird. Der Teufelskralle wird auch eine heilende Wirkung bei chronisch entzündlichen Erkrankungen wie Rheuma nachgesagt. Ebenso soll die Pflanze ganz besonders gute Wirkung bei Arthroseschmerzen zeigen. Bis zu 60 Prozent der Schmerzen kann die unscheinbar grüne Pflanze mindern. 

Viele Menschen kennen die Pflanze Teufelskralle wahrscheinlich aus der Alpenregion. Denn dort ist die halbkugelige Teufelskralle und die kugelige Teufelskralle, auch halbkugelige und rundköpfige Rapunzel genannt, beheimatet. Im Gegensatz zur Afrikanischen Teufelskralle werden diese beiden Teufelskrallen allerdings nicht für medizinische Zwecke genutzt und unterscheiden sich äusserlich voneinander.

 

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