Gesundheit verstehen und wiederherstellen

Es gibt wohl kein Thema, das die Menschen so in Bann schlägt, wie die Gesundheit. Dies
allerdings oft erst, wenn sie aus dem Gleichgewicht geraten oder ganz verloren ist. Von
vielen als das höchste Gut bezeichnet, folgt sie doch relativ einfachen Gesetzen. Ich
versuche diese hier zu beschreiben und zeige im zweiten Teil, wie ich den Menschen in
meiner Körpertherapie-Praxis mit einer Kombination von bewährten Methoden helfe, sie
zurück zu erlangen und zu erhalten.


Drei Felder
Gesundheit ist zum grössten Teil abhängig von den drei Bereichen oder Feldern Bewegung, Beziehung und
Ernährung. Jedes Feld umfasst den ganzen Menschen, reicht vom Grossen bis ins ganz Kleine
und modifiziert unsere ererbte Konstitution von der Zeugung bis zum Tod.
So hat Bewegung nicht bloss damit zu tun, wieviel Stunden gejoggt oder im Fitnesszentrum
verbracht wird, sondern vor allem damit, wie wir uns im Alltag bewegen. Sie hat auch zu tun mit
Rhythmus, mit Aktivität und Ruhe, Wachen und Schlafen und so weiter. Ausserdem sprechen wir
von innerer Beweglichkeit, Flexibilität, beweglichem Denken.
Beziehung ist ebenfalls ganzheitlich gemeint. Wie ist meine Beziehung zu Gott – oder dem Sinn
des Lebens? Eine gute Beziehung braucht es auch in der Partnerschaft und zu anderen Menschen.
Schliesslich gibt es die Beziehung zum eigenen Sein, Denken, Fühlen und Handeln.
Ernährung schliesslich kann tierisch oder vegetarisch, vegan oder bunt gemischt sein.
Genussmittel und Nahrungsergänzungen kommen dazu. Wasser, Luft, Licht und Farbe spielen eine
grosse Rolle. Im Seelisch-geistigen ist die Vielfalt noch grösser. Sie reicht von der
Medienschlagzeile bis hin zu spirituellen Texten, von Kunst ganz allgemein, vom Wiegenlied bis zur
Rock-Oper.

Das richtige Mass
Die wichtigste Voraussetzung für ein gesundes Leben ist, scheint mir, in allen Dingen das „richtige
Mass“ zu finden. Wie in der Natur jeder Prozess reguliert ist, sei es in Ausdehnung, Lebensdauer
und unzähligen anderen Eigenschaften, ist es auch für uns Menschen wichtig, das jeweils richtige
Mass zu finden und danach zu leben. Das moderne Leben hat uns diese Aufgabe nicht gerade
leicht gemacht. Tatsächlich ist es uns oft nicht mehr einfach geschenkt, automatisch zu spüren,
wenn etwas fehlt oder schon viel zu viel ist. Leider scheint das moderne Leben Gesundheit nicht
automatisch zu unterstützen.
Oft wird die natürliche Regulationsfähigkeit, die wir im Grunde besitzen, ganz einfach
ausgeschaltet. Der Appetit wird manipuliert durch Geschmacksverstärker, Zucker und künstliche
Süssstoffe. Unsere Beziehungen gestalten sich häufig eher nach gesellschaflichen Zwängen, als
nach natürlicher Sympathie und Antipathie. Auch die Beweglichkeit leidet, einerseits durch
sitzende Lebensweise, andererseits durch extreme Sportarten.
Obwohl wir das teuerste Gesundheitssystem aller Zeiten haben, nehmen die sogenannten
Zivilisationskrankheiten in erschreckendem Masse zu. Dazu gehören nicht nur Allergien,
Herzerkrankungen, Krebs und Demenz, sondern auch die sogenannt psychischen Störungen
Depressionen, Burnout und Panikattaken. All dies kann von der modernen Medizin zwar etwas im
Schach gehalten, nicht aber wirklich geheilt werden.
Die natürlich in jedem Menschen angelegten Selbstheilungskräfte kommen immer weniger zum
Zug. Umweltbelastungen, soziale Zwänge und mangelndes Wissen um die wirklichen Bedürfnisse
des Lebens tragen das ihre bei. Dabei hätten wir mehr denn je wirklich eine Wahl, etwas zu tun
oder zu lassen.

Was können wir tun?
Als erstes scheint mir wichtig, unsere gesunde Empfindungsfähigkeit zurück zu gewinnen. Das
heisst, wir müssen wieder lernen, auf unseren Körper zu achten. Wie fühlt er sich von innen an?
Können wir ihn überall spüren? Wie geht es meinen Zehen im Moment? Sind sie warm oder kalt?
Wie ist die Spannung im Fussgewölbe? Wie ist der Kontakt zum Boden? Wie geht es meinem
Rücken? Steht er mühelos aufrecht, oder braucht er eine Stütze? Wie fühlt es sich im Nacken an?
Sitzt der Kopf leicht dort oben? Wie fühle ich mich nach dem Essen? Wie morgens beim Aufstehen?
Wie geht es mir, wenn ich an meine Arbeit denke, den Chef, Untergebenen, Bekannten oder
Gegner?
Tausend solche Fragen lassen sich stellen und ich meine, genau das sollten wir tun. Natürlich nicht
immer, doch immer wieder. Der nächste Schritt heisst dann, uns den dabei auftretenden Gefühlen
zu stellen. Die angenehmen geniessen und uns bei den eher unangenehmen fragen: Was bräuchte
ich da? Was würde helfen, mich besser zu fühlen?
Was für den einen leicht, fast selbstverständlich ist, kann für den andern eine grosse
Herausforderung sein. Viele haben die natürliche Fähigkeit zu spüren und zu fühlen lang nicht
gebraucht. Es sind die Menschen, die meiner Meinung nach gesundheitlich am meisten gefährdet
sind. Jedes Auto hat ein paar Warnlampen auf dem Armaturenbrett. Werden die beim Aufleuchten
einfach ignoriert, oder gar ausser Betrieb gesetzt, ist der Schaden vorprogrammiert.
Was tun wir beim einnehmen von Medikamenten oder Drogen, von Schmerz- und
Beruhigungsmitteln? Ist deren wohltuende Wirkung nicht einfach ein Vorgaukeln von Gesundheit?
Was geschieht mit uns, wenn wir uns operieren lassen? Was ist mit unseren Süchten?

Therapie
Zum Glück gibt es Alternativen. Die Natur bietet sehr viel Regenerationskraft. Darum ist oft auch bei
schweren Krankheitsfällen eine Heilung möglich, wenn am richtigen Ort reguliert wird. Ich spreche
dabei gerne von Grundregulation (A.Pischinger 1899-1983). Weil sich die meisten gesundheitlichen Störungen, in allen drei Bereichen manifestieren, macht es Sinn, auch deren Therapie entsprechend zu gestalten. Gerade
bei chronischen Störungen lassen sich selten klare Ursachen für die auftretenden Symptome
benennen. Vielmehr sind meist alle drei besprochenen Bereiche in gewisser Weise aus dem
Gleichgewicht geraten. Ich habe dafür Behandlungsformen gewählt, die dem jeweils feinsten und
subtilsten Ausdruck der drei Bereiche entgegenkommen. Das sind die Craniosacral Therapie, die
Mineralstoffe von Dr.Schüssler und die Blütenessenzen nach Dr.Bach.

Bewegung
Rhythmische Bewegung ist ein Urprinzip des Lebens, ja der ganzen Schöpfung. Alles was lebt, ist
rhythmisch bewegt. Eine der grossen Entdeckungen des 20.Jahrhunderts ist der Craniosacrale
Rhythmus (W.G.Sutherland 1873-1954). Er bewegt das craniosacrale System 6 -12 mal pro Minute in subtile Ausdehnung und Zusammenziehung. Dieses System bildet die Hüllen des Zentralnervensystems und beinhaltet
Schädel- und Wirbelknochen, Hirn- und Rückenmarkshäute, sowie den Liquor cerebrospinalis. Es ist
für eine gute Funktion und damit für die Gesundheit des Menschen von zentraler Bedeutung. Weil
das Nervensystem den ganzen Körper durchdringt, sogar alle Kapillaren der über 60'000km langen
Blutbahn noch umspinnt, muss dessen Zentrale gut funktionieren. Dieser Umstand kommt in
einem gesund pulsierenden craniosacralen Rhythmus zum Ausdruck, der an jeder Stelle des
Körpers getastet, d.h. von aussen wahrgenommen werden kann. Dieses Wahrnehmen und subtile
Anregen hilft dem System zu einer besseren Funktion. Das Geheimnis einer guten Behandlung
liegt primär in präziser Beobachtung, gepaart mit guten anatomischen Kenntnissen des
Behandlers. Damit öffnet sich ein riesiges Feld therapeutischen Wirkens mit Einfluss auf fast alle
Körperfunktionen und der damit verbundenen körperlichen und psychischen Befindlichkeit.

Ernährung
Ähnlich umfassend auf einer anderen Ebene wirken die Schüsslersalze. Das Gerüst, auf welchem
die organischen Substanzen Eiweiss, Fett und Kohlenhydrate den Körper aufbauen, sind
anorganische Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium, Silizium, Phosphor und so weiter.
Dr. Schüssler (1821-1898) hat entdeckt, dass ein ganz kleiner Teil dieser Stoffe als Funktionsstoffe dienen, d.h.
in gelöster, hoch verdünnter Form das organische Leben erst ermöglichen. Dies kann am Beispiel
Kochsalz verdeutlicht werden, das ja täglich in einem bestimmten Mass zugeführt werden muss,
damit wir gesund bleiben. Es braucht eine gewisse Konzentration davon in jedem Körperteil.
Natriumchlorid ist u.a. verantwortlich für die richtige Verteilung des Wassers im Körper. Wird das
Gleichgewicht (wieder das richtige Mass!) durch zu viel oder zu wenig gestört, hat dies gravierende
Folgen: Gewebe trocknet aus, was sich als Brennschmerz bemerkbar machen kann, oder es bilden
sich Ödeme, Wasseransammlungen, die vom Gewebe nicht mehr integriert werden. Beiden
Symptomen kann durch sehr stark verdünnte Gaben von Kochsalz begegnet werden, oder eben
dem Schüsslersalz Nr. 8 Natrium Chloratum D6. D6 bedeutet die Verdünnung eins zu einer Million,
was dem erwähnten Verhältnis Baustoff-Funktionsstoff im Organismus nahe kommt.
Bis jetzt sind von der "Biochemischen Gesellschaft" 27 Mineralstoffe in dieser Art beschrieben. Sie
bilden die Grundlage von fast allen biochemischen Prozessen im Körper. Enzyme, Fermente,
Hormone werden von ihnen reguliert. Somit setzt die Schüssler Therapie auf der tiefsten und zugleich feinsten
Regulationsebene der Biochemie, und damit auf der Ernährung im weitesten Sinne an.

Beziehung
Die Beziehungsebene schliesslich hat sehr viel zu tun mit menschlichen Emotionen. Es macht einen
entscheidenden Unterschied, in welcher Stimmung ich dem Leben und meinen Mitmenschen
begegne. Ob ich mich ruhig, heiter, traurig oder ärgerlich fühle, ist von grosser Bedeutung vor
allem dann, wenn diese Stimmungen regelmässig in bestimmten Situationen auftreten. Dr. Bach (1886-1936)
hat in der Natur verschiedene Blüten gefunden, welche die jeweils positive Seite von blockierten
Emotionen repräsentieren, und so wertvolle Unterstützung geben können, diese seelischen und
damit grösstenteils auch zwischenmenschlich wirksamen Blockaden zu lösen.
Ein Beispiel ist Centaury, das Tausendgüldenkraut, das die Tugenden von Selbständigkeit,
Selbstbestimmung und Entscheidungsfreiheit beinhaltet. Was auf den ersten Blick
selbstverständlich scheint, ist es im Alltag für viele gar nicht. Wie oft schaffen wir es nicht, nein zu
sagen, obwohl wir das möchten und im Grunde müssten? Wie oft tun wir Dinge, nur weil wir eben
zuwenig von diesen Qualitäten entwickelt haben, die dieses unscheinbare Blümchen repräsentiert?
Als Folge sind wir dann ärgerlich mit uns selbst und/oder anderen, oft völlig unbewusst über die
wahre Ursache. Die längere Einnahme dieser Blütenmittel hilft, dass die entsprechenden Themen
in uns bewusster werden und wir uns jeweils neu entscheiden können, wie wir handeln oder nicht
handeln wollen.

Integrale Körpertherapie
Sowohl Schüsslersalze wie Bachblüten haben einen wichtigen Bezug zur Körpertherapie. Die richti-
gen Mittel beider Gruppen haben eine unmittelbare Wirkung auf den Körper, die vom Therapeuten
sofort gespürt und sinnvoll eingesetzt werden können. Körpertherapie zwingt niemanden freundli-
cher, gelassener und selbständiger zu handeln. Sie kann jedoch die körperlichen Voraussetzungen
verbessern, dass dies leichter fällt. Christel Heidemann 81924-1998) gebrauchte gerne die Metapher vom          Klavierstimmer. Wir Therapeuten stimmen das Instrument das Körpers. Darauf spielen muss der
Mensch dann wieder selbst! Genau dies will die Integrale Körpertherapie. Sie ist durch die beschrie-
bene Kombination der drei Ebenen Bewegung, Ernährung und Beziehung sehr effizient. Sie wirkt
auf jeder Ebene sanft und ohne Nebenwirkungen. Weil sie auch leicht verstehbar ist, gibt sie dem
Menschen die ersehnte Gesundheits-Kompetenz zurück.

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