Fact 1: Sehen Sie erste Erfolge in der Umsetzung Ihrer Vorsätze fürs 2017?

Mit Anbruch des neuen Jahres kommen sie - die vielen guten Vorsätze. An sich sehr sinnvoll, jedoch nur dann wirksam wenn sie tatsächlich geschafft werden.

Zu den Klassikern zählen mehr Sport treiben, gesünder ernähren, mehr Zeit für Freunde und Familie und mit dem Rauchen aufhören. Anfänglich ist man meist höchst motiviert doch leider fällt es oft schwer an den Vorsätzen dran zu bleiben und das Verhalten wirklich zu verändern.

Wieso fällt dies bloss so schwer?

Das Gelingen ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Dazu gehört der Wille zur Veränderung, der gegenwärtige Leidensdruck, die Fähigkeit zur Impulskontrolle (zum Dessert einen Apfel statt ein Schockistängeli essen), die Bereitschaft die Erfüllung von Bedürfnissen aufzuschieben (zuerst Sport treiben und dann Serien schauen) und schliesslich die eigene Überzeugung das Ziel überhaupt erreichen zu können.

Hier 5 Empfehlungen wie Sie Ihre Vorsätze auch realisieren können:

1. Denken Sie daran: Es handelt sich um eine Gewohnheitssache. Am Anfang kann es eine Durststrecke geben, doch wenn Sie dran bleiben, wird es mit der Zeit einfacher das neue Verhalten auszuüben.

2. Ist Ihr Vorsatz realistisch in Bezug auf frühere Versuche der Verhaltensänderung? Nehmen Sie sich lieber weniger als mehr vor. Wenn Sie Ihre Ziele zunächst niedrig ansetzen, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass Sie diese erreichen. Dadurch haben Sie Erfolgserlebnisse, was die Motivation stärkt weiter dran zu bleiben.

3. Rechnen Sie mit Misserfolgen. Da Sie sich eine neue Verhaltensweise antrainieren möchten, ist es völlig normal, dass es nicht immer auf Anhieb klappt.

4. Planen Sie genug Zeit und regelmässige Zeitfenster ein. Dadurch wird es verbindlicher und es hilft Ihnen sich daran zu erinnern. Wenn Sie mit einem Verhalten aufhören möchten, überlegen Sie sich vorgängig was Sie in der Zeit stattdessen machen.

5. Belohnen Sie sich für Erfolge! Es erfordert einiges an Energie und Aufwand eine Verhaltensweise zu verändern.

 

Fact 2: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben – oder doch?

Sie nehmen sich öfter etwas vor und kommen dann nicht dazu. Sie machen unangenehme Sachen oft auf den letzten Drücker und sind dann total im Stress. Sie haben manchmal so viele Dinge zu erledigen, dass Sie gar nicht wissen wo anfangen und lassen es dann ganz sein. Sie schieben wichtige Tätigkeiten (z.B. Rechnungen zahlen, Post öffnen, Kunden anrufen, Job suchen) immer wieder vor sich hin, sodass Sie sich teilweise existenziell gefährden.

Kommt Ihnen das bekannt vor?

Dann sind sie möglicherweise von Prokrastination betroffen. Dies steht für das Aufschieben einer Aufgabe, Arbeit, Aktivität oder einer Entscheidung auf einen späteren Zeitpunkt, obwohl die Möglichkeit und Zeit für deren Erledigung zur Verfügung steht. Auf Dauer können persönliche Ziele, wie berufliches Weiterkommen, körperliche Fitness, Ausüben von Hobbies oder Absolvieren von Ausbildungen, nicht oder nur teilweise erreicht werden. Auch in zwischenmenschlichen Beziehungen kann Prokrastination zu Problemen führen.

Menschen, die prokrastrinieren, brauchen meistens einen gewissen Druck um unangenehme Arbeiten zu erledigen. Sie können dann hohe Leistung in kurzer Zeit erbringen. Gleichzeitig können Betroffene ihre eigentliche Leistungsfähigkeit nicht zum Ausdruck bringen oder umsetzen, da der Zeitmangel und die Stresssituation kurz vor der Deadline, dies verhindert. Die Stresssituation kann auch körperliche Symptome auslösen, wie Schlafstörungen, Muskelverspannungen oder Kopfschmerzen. Zudem fällt es Betroffenen schwer abzuschalten und zu entspannen. Arbeit und Freizeit können nicht mehr voneinander abgegrenzt werden und die Freizeit ist nicht mehr erholsam.

In einer Psychotherapie besteht die Möglichkeit, eine produktive und strukturierte Arbeitsweise zu erlernen, mit der Fähigkeit Vorsätze auch anzugehen und durchzuziehen. Weiterhin können Sie besser verstehen, warum Sie an Prokrastination leiden. Dies kann beispielsweise eine erhöhte Ablenkbarkeit, Impulsivität, Angst vor Misserfolg oder Schuldgefühle beinhalten. Ziel einer Psychotherapie soll sein, dass das angenehme Gefühl der Erleichterung, wenn Sie alles erledigt haben, fester Bestandteil in Ihrem Leben wird.

 

Fact 3: Die narzisstische Persönlichkeitsstörung

Was ist eine narzisstische Persönlichkeitsstörung?
Der Begriff „Narzissmus“ steht für eine ausgeprägte Selbstverliebtheit und Selbstbezogenheit.
 
Der Übergang zwischen einem gesunden Selbstbewusstsein und einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung ist fliessend. Von einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung ist dann auszugehen, wenn ein persönlicher Leidensdruck besteht. Dies kann sich beispielswiese durch das wiederkehrende Gefühl von nicht verstanden, nicht anerkannt oder nicht geschätzt zu werden zeigen.
 
Es kann zu Schwierigkeiten im Beruf (z.B. durch Konflikte mit Mitarbeitern) oder Probleme in Beziehungen (z.B. wiederholte Beziehungsabbrüche) kommen. Häufig bemerkt das Umfeld das Vorliegen einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung bevor man es selbst feststellt.
 
Woran erkennt man eine narzisstische Persönlichkeitsstörung?
Im Klassifikationssystem DSM IV (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders), werden die verschiedenen Kriterien für das Vorliegen einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung aufgeführt:
 
  • hat ein grandioses Gefühl der eigenen Wichtigkeit (die betroffene Person übertreibt eigene Leistungen und Talente, erwartet ohne entsprechende Leistungen als überlegen anerkannt zu werden)
  • ist stark eingenommen von Phantasien grenzenlosen Erfolges, Macht, Glanz, Schönheit oder idealer Liebe
  • glaubt von sich „besonders“ und einzigartig zu sein und von anderen, besonderen oder angesehenen Personen (oder Institutionen) verstanden zu werden oder nur mit diesen verkehren zu können
  • verlangt nach übermäßiger Bewunderung
  • legt ein Anspruchsdenken an den Tag, d.h. übertriebene Erwartungen an eine besonders bevorzugte Behandlung oder automatisches Eingehen auf die eigenen Erwartungen
  • ist in zwischenmenschlichen Beziehungen ausbeuterisch, das heisst zieht Nutzen aus anderen, um die eigenen Ziele zu erreichen
  • zeigt einen Mangel an Empathie (Einfühlsamkeit): ist nicht willens, die Gefühle und Bedürfnisse anderer zu erkennen oder sich mit ihnen zu identifizieren
  • ist häufig neidisch auf andere oder glaubt, andere seien neidisch auf ihn/sie
  • zeigt arrogante, überhebliche Verhaltensweisen oder Haltungen

Was sind Ursachen für die narzisstische Persönlichkeitsstörung?

Verschiedene Faktoren beeinflussen die Entstehung einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Dazu gehören das Vorkommen von psychischen Auffälligkeiten oder Erkrankungen innerhalb der Familie, belastende Erfahrungen in der Lebensgeschichte oder ein bestimmter Erziehungsstil der Eltern.
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