Essen als Medizin: darum macht die antientzündliche Ernährung gesund

Chronische Entzündungen im Körper können eine ganze Reihe an Krankheiten begünstigen: Rheuma, Arthrose oder Endometriose und viele mehr gehören dazu. Gegensteuern können wir mit einer antientzündlichen Ernährung.

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Essen als Medizin: darum macht die antientzündliche Ernährung gesund

An jeder Stelle im Körper kann es zu einer Entzündung kommen. Das ist im Grunde nichts Schlechtes, sondern überlebensnotwendig. Denn Entzündungen sind eine natürliche Reaktion des Immunsystems. Sie wehren Infektionen ab und beseitigen schädliche Reize wie Krankheitserreger. Wenn das Immunsystem eine Bedrohung erkennt, löst es eine Kaskade von Ereignissen aus. Das Immunsystem „entzündet“ sprichwörtlich einen Heilungsprozess. Es repariert entstandene Schäden durch die Bildung von Antikörpern. Chronische Entzündungen treten auf, wenn das Immunsystem die anfängliche Bedrohung nicht beseitigen kann und es zu einer kontinuierlichen Immunantwort kommt. Geraten Entzündungsprozesse ausser Kontrolle, kann das zu einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen wie Gewebeschäden führen und die Entwicklung verschiedener chronischer Krankheiten begünstigen.

Der antientzündliche Ernährungsplan

Da 80% der Immunzellen im Darm zu finden sind, haben wir durch eine angepasste Ernährung mehrmals täglich die Chance das Immunsystem zu unterstützen und zu regulieren. Dabei ist die antientzündliche Ernährung genauso wichtig wie Fastenpausen. Während bestimmte Lebensmittel wie Süssigkeiten oder Weizenprodukte Entzündungen fördern, haben andere Lebensmittel einen antientzündlichen Effekt. Auf den antientzündlichen Speiseplan gehören viel frisches Gemüse, gesunde, pflanzliche Öle sowie Nüsse, Kräuter, Gewürze und Sprossen. Als gesunde Eiweissquellen eignen sich Hülsenfrüchte, Eier, Poulet, Fisch oder Ziegen- und Schafmilchprodukte - wobei die Wahl von der individuellen Verträglichkeit abhängt. Hochwertige Kohlenhydratquellen wie Hafer, Hirse, Quinoa, Ur-Dinkel oder Vollkornreis sind geeignete Beilagen. Dabei gilt: vor allem Kohlenhydrate und Zucker sollten nur in Massen verspeist werden. Zu Gunsten von präbiotisch wirkendem Gemüse (z.B. Chicorée, Artischocken, Spargel, Tomaten), hochwertigen Proteinquellen und pflanzlichen Fetten. Mit frischen und biologischen Kräutern und Gewürzen lässt sich zudem die Verdauung stärken, der Darm reinigen und der Gehalt an antientzündlich wirkenden sekundären Pflanzenstoffen erhöhen. Dazu gehören Kurkuma, Ingwer, Galgant, Salbei, Bärlauch, Petersilie etc. Als natürliche Entzündungshemmer für den süssen Zahn eignen sich Beeren wie Heidelbeeren. Auf reine Fruchtsäfte sollte aufgrund des hohen Fruchtzuckeranteils aber lieber verzichtet werden. Empfehlenswert sind hingegen faserreiche Smoothies aus Gemüse, Früchten und Ölen sowie Nüssen. Diese Nährstoffkombination wirkt besonders sättigend und liefert eine Fülle an Mineralien, Vitaminen, sekundären Pflanzenstoffen sowie Pflanzenfasern, welche entzündungshemmende Darmbakterien nähren. Ein erfreulicher Nebeneffekt: die antientzündliche Ernährung fördert einen stabilen, tiefen Blutzucker- und Insulinspiegel.

Fasten wirkt antientzündlich

Ein weiterer wichtiger Teil der antientzündlichen Ernährung sind Fastenzeiten, damit sich Stoffwechselorgane ausruhen und regenerieren können. Dank dem hohen Anteil an Pflanzenfaser-Proteinen und Fett können Pausen von vier bis fünf Stunden zwischen den Mahlzeiten und 12 bis 16 Stunden über Nacht besser eingehalten werden. Das Fasten sorgt auch dafür, dass sich der Zucker- und Fettstoffwechsel reguliert. Der Körper erhält ausserdem genügend Zeit zum Entgiften, was sich wiederum positiv auf Entzündungsprozesse auswirkt. Wasser ohne Kohlensäure sowie ungesüsste Kräuter- und Gewürztees eignen sich als gesunde Mineralstoffquelle zwischen den Mahlzeiten. Als Faustregel gilt hier: ca. 30 ml Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht am Tag. Bei Hitze und Sport darf es auch mehr sein.

Antientzündliche Ernährung: darauf sollte verzichtet werden

Lebensmittel mit potenziell entzündungsfördernden Bestandteilen wie Weizenkeimlektine aus konventionellem Weizen sind auf dem antientzündlichen Ernährungsplan eher zu meiden. Allgemein empfiehlt sich auch der Verzicht auf Schweinefleisch, da es reich an gesättigten Fettsäuren und an entzündungsfördernder Arachidonsäure ist. Kuhmilch ist von Natur aus reich an Wachstumshormonen, welche im Erwachsenenalter ungünstig wirken können. Zudem gelten die enthaltenen Eiweissstrukturen als potentiell entzündungsfördernd v.a., wenn sie hocherhitzt wurden. Alternativen bieten hier besser verträgliche Produkte aus Ziegen- und Schafmilch oder Pflanzenmilch aus Hafer, Hirse oder Nüssen. Bei pflanzlicher Milch ist zu beachten, dass die Protein- und Mikronährstoffgehalte nicht mit tierischer Milch gleichzusetzen sind. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass kein zugesetzter Zucker enthalten ist.  

Ernährung und Blutgruppe

Wie stark entzündungsfördernd ein einzelnes Lebensmittel wirkt, hängt von der Zubereitungsart, der Häufigkeit und der zugeführten Menge sowie der Qualität ab. Zusätzlich spielt der Konstitutionstyp wie die Blutgruppe eine Rolle. So sind z.B. Nachtschattengewächse wie Tomate, Aubergine, Peperoni und Kartoffeln in grösseren Mengen, in unreifer und roher Form bei Menschen mit Blutgruppe A typische Entzündungstrigger. Bei Menschen mit Blutgruppe 0 können z.B. Erdnüsse, Schweinefleisch und Linsen als Entzündungstrigger wirken. Bei B-Typen wirken diverse Nüsse, Hülsenfrüchte und z.B. Hühnerfleisch potentiell entzündungsfördernd. Auch hier gilt abzuwägen wie oft, in welche Qualität, Reifegrad und Zubereitungsart die Lebensmittel eingenommen werden.

Antientzündliche Genussmittel

Kommen wir zu guter Letzt zu den Genussmitteln, die einen Platz in einer ausgewogenen, antientzündlichen Ernährung einnehmen dürfen. Rotwein aus biologischem Anbau zum Beispiel, liefert wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe wie etwa Resveratrol und Quercetin. Ein weiteres entzündungshemmendes Genussmittel ist Kakao. Er gilt aufgrund seiner hohen Dichte an Spurenelementen und sekundären Pflanzenstoffen als entzündungshemmend. Zu guter Letzt wirken Datteln aufgrund ihrer hohen Nähr- und Vitalstoffdichte sowie des Gehalts an wertvollen Nahrungsfasern entzündungshemmend. Trotz ihres hohen Zuckergehalts können die süssen Früchte direkt zu, aber nicht zwischen den Mahlzeiten gegessen werden. Wie für alle Genussmittel gilt auch hier: nur in kleinen Mengen verspeisen.

 

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