TCM - Akupunktur sind beliebt für eine schwangerschaftsassoziierte Beschwerden und die Geburts- vorbereitung

Basierend auf den Lehren der traditionellen chinesischen Medizin repräsentiert die Akupunktur anhand der minimal-invasiven Stimulation spezifischer Punkte einen ganzheitlichen Therapieansatz. Diese nebenwirkungsarme Behandlung erfreut sich wachsender Beliebtheit und wird neben der Schulmedizin sowohl für eine große Bandbreite schwangerschaftsassoziierter Beschwerden als auch für die Geburts- vorbereitung und Geburtserleichterung herangezogen. Die gegenwärtige Datenlage über ihren prä- und intrapartalen klinischen Einsatz ist jedoch begrenzt und uneinheitlich. Methoden: Vor diesem Hintergrund wurde der aktuelle Stand der Wissenschaft bezüglich der Grundlagen der manuellen Körperakupunktur sowie ihrer Anwendbarkeit und Auswirkungen während der Gravidität und Geburt zusammengefasst. Ihre Einflüsse auf den Geburtsbeginn, die Geburtsdauer und die Schmerzintensität sub partu wurden anhand der Analyse randomisierter, kontrollierter Studien kritisch beleuchtet.
Ergebnisse: Trotz unterschiedlicher Studienresultate scheint die Akupunktur die Notwendigkeit geburtseinleitender konventioneller Maßnahmen zu reduzieren und bei Anwendung ab dem errechneten Geburtstermin sowie nach vorzeitigem Blasensprung einen frühzeitigeren Beginn regelmäßiger Wehen zu induzieren. Bei wöchentlichem Behandlungsintervall ab der 35. oder 36. Schwangerschaftswoche und unter Verwendung „geburtserleichternder“ oder „psychisch ausgleichender“ Punktkombinationen führt die Akupunktur zu einer signifikanten Verkürzung der Eröffnungsperiode und somit der Gesamtgeburtsdauer. Geburtserleichternde Effekte im Sinne einer signifikant früheren Zervixreifung und eines geringeren Bedarfs an Oxytocin sub partu werden auf die Akupunktur zurückgeführt. Ferner finden sich zahlreiche Hinweise auf einen analgetischen Nutzen der intrapartal angewandten Akupunktur.
Conclusio: Die große Vielfalt in den Studiendesigns erschwert den objektiven Vergleich erheblich. Unterschiedlich gewählte Punktkombinationen, Therapiedauer, Kontroll- gruppen, Fragestellungen, Charakteristika der Teilnehmerinnen sowie die fehlende doppelte Verblindung führten zu teils widersprüchlichen Ergebnissen, weshalb diese mit Vorsicht interpretiert werden müssen. Die prä- und intrapartale Akupunktur scheint durchaus förderlich zu sein, weshalb sie bei Frauen mit komplikationslosem Schwangerschaftsverlauf sowohl alternativ als auch ergänzend zur Schulmedizin eingesetzt werden kann. In Anbetracht der zunehmenden Nachfrage in der Geburtshilfe bei insgesamt sehr limitierter Datenlage wären qualitativ hochwertige Studien notwendig, um eine ausreichende Evidenz der geburtsbeeinflussenden Akupunktureffekte zu bekommen.

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